Die Zitadelle von Jülich


 


Hauptbauwerk der Jülicher Festung war die fast quadratische Zitadelle. Ab 1548 im Norden der Stadt und zusammen mit dieser in einem Zeitraum von etwa 35 Jahren erbaut, ist ihre Grundfläche mit 9 Hektar nur wenig kleiner als die "pasqualinische Altstadt". Ihre Seitenlänge zwischen den äußeren Wallgrabenecken beträgt 360 - 380 m, die Wallstärke 35 - 43 m, die Grabenbreite ca. 33 m. Die Festungsmauer hat eine gestreckte Länge von 2,2 km und eine Höhe von 12,5 m. Die Wälle und Bastionen wie auch die weitläufigen Kasematten und Tunnel sind bei Führungen teilweise zugänglich.
Kleine Zitadellenkunde: Fachbegriffe und Dimensionen von Zitadelle und Schloss


Südeingang der Zitadelle (stadtseitig) mit der "Pasqualini Brücke"


Kanonenhof hinter der zurückgezogenen Flanke einer Bastion der Zitadelle

Von der Stadt aus betritt man die Zitadelle über die 1993 in moderner Technik über den Resten alter Brückenpfeiler errichtete Pasqualini-Brücke und das Südtor (Tortunnel). Ein Blick nach rechts und links macht das Verteidigungskonzept deutlich: In den Kanonenhöfen hinter den zurückgezogenen Flanken der Bastionen standen Geschütze, für die jeder Angreifer, auch der vor der gegenüberliegenden Bastion, erreichbar war. Der Graben zwischen den Wällen bzw. Bastionen und der Kontramauer konnte bis zum Rand des Natursteinsockels geflutet werden. Von Norden her ist die Zitadelle über den 1860 auf­geschütteten Damm und das Nordtor zugänglich.